© EKC Eiselfing 2016
Vereinsschlittenfahrt
Letztes Wochenende fand unsere Vereinsschlittenfahrt bei Nacht statt. Dieses
mal ging es zur Ottenalm am Walchsee. In kleineren Einzelgruppen trafen nach
einer Gehzeit von etwa 45 Minuten, insgesamt 20 fleißige EKC´ler in der
Berghütte ein. Zur Stärkung wurden die verschiedenen Gerichte von
Brotzeitplatten bis Schnitzel durchprobiert. In gemütlicher Runde konnten
dann die Ereignisse der Wintermonate ausgetauscht werden. Zu später Stunde
sorgte der Hüttenwirt mit seiner Quetschn (Ziehharmonika) für einen zünftigen
Abend.
Um Mitternacht wappneten sich alle für die Abfahrt mit dem Schlitten. Die
Stirnlampen wurden, wo nicht zu Hause vergessen, aufgesetzt und schon ging
es in rasanter Fahrt Richtung Tal. In wilden Überholmanövern wurden Rennen
ausgetragen und viele wollten beweisen, dass ihr Rennschlitten der schnellste
ist. Nach 10 Minuten war die lustige Fahrt leider schon wieder zu Ende. Nach
kurzer Wartezeit trafen auch die gemütlichen Schlittenfahrer am Parkplatz ein.
Herzlich
Willkommen
Platsch. Wieviel? - 36!
36 Kilogramm kann schon eine komplette Expeditionsausrüstung wiegen
inklusive aller Paddlerkla-motten. Was es mit der 36 wirklich auf sich hat, da
kommen wir noch zu.
Jetzt starten wir erstmal mit einem normalen Trainingstag: Die
Übungsleiterinnen, Resi und Angela, sind mit unseren Burschen und den
aufgeladenen Booten gerade an der Innstaustufe angekommen. Quirin, Luca
und Tobias schälen sich aus dem Auto. Da kommt gerade der Vierte im Bunde
um die Ecke geschossen. Der Louis, flott von Mutti vorbeigebracht.
Ein Pfiff von Resi, Jungs, ihr dürft euch umziehen. Tja, wenn das den so
einfach wäre.
Louis, was los?
Ja …mh.
Wat nu?
Mutti ist gerade mit meinen Sachen abgehauen.
Ist es nicht eher so, dass Du die Sachen nicht gleich mit aus dem Auto
rausgenommen hast? Naja, da werden wir wohl jetzt mal sammeln gehen.
Eine Spritzdecke und ein Helm finden sich. Aber eine Schwimmweste? Er
bekommt heute mal meine. Was für eine Ehre! Und was für ein Riesending.
Passt scho. Nun dann, es kann losgehen. Die Boote geschultert und ab ins
Wasser. Fix sitzen alle im Boot. Die Zeit ist inzwischen auch vorbei, dass man
den Burschen die Spritzdecke zu machen muss. Und schon geht es los, rein in
die Strömung und wieder raus. Boot richtig angekantet, damit das
anströmende Wasser das Boot anhebt. Wer das nicht tut, wird gleich mit
einem aggressiven Wackler ob seines Fehler bedacht.
Kommt es ganz heftig, dann macht es nur noch Platsch. Konterschlag,
Rundschlag, tief durchziehen und flach stützen, vor allem am Stock ziehen.
Man könnte den Eindruck gewinnen, es geht hier um Kampfsport. So ganz
falsch ist das nicht. Übrigens, der Stock ist das Paddel. Fleißig wird geübt und
es macht wirklich Platsch. Luca, da haben wir zu viel aufgekantet und den
Körperschwerpunkt in ein Nirgendwo verlegt. Ist ja nicht tief. Also raus das
Boot, leeren und weiter geht’s.
Nun auch noch rückwärts durch die Strömung queren. Ja wozu braucht’s das
denn. Ich habe hinten im Kopf doch keine Augen. Das ist der Natur egal. Die
nimmt auf Euch keine Rücksicht. Könnt ihr es nicht, macht’s im ungünstigen
Augenblick Platsch. Schon wieder. Nein, diesmal ist keiner reingefallen. Als
Schmankerl geht es zum Schluss noch in die „voll fette“ Strömung am
Durchlass vor der Insel. Da wird das gerade gelernte auf die Probe gestellt.
Grinsen bei Angela und Resi, das Training war nicht umsonst. Wer will, der darf
in die Strömung springen und das Wildwasserschwimmen üben. Damit das nicht
böse endet, die Regel: immer Füsse voraus, Gesicht nach oben und im
entscheidenden Moment kraulen. Alle nass? Nein. Macht nichts. Zeit ist‘s, wir
machen Schluss. Also Boote wieder auf die Schulter und ab zu den Autos. Mei
mei, Tobias taumelt dahin. Aber ich werde ein Teufel was tun und ihm das
Boot tragen helfen. Wir sind hier nicht im Hotel Mama.
Schnell sind alle umgezogen und die Ausrüstung verstaut. Da frage ich die
Jungs, ob sie Lust haben, mich am Sonntag zu einem ungewöhnlichen Ausflug
auf die Tiroler Ache zu begleiten. Louis, Luca und Tobias sind dabei. Prompt
kommt die Frage: Was ist da so ungewöhnlich? Nun ja, wir werden uns einer
großen Gruppe aus Kiefersfelden anschließen. Und? Es ist fast das gesamte
Blasorchester von Kiefersfelden, zirka 40 Leute. Ich erwarte ein
Schwimmfestival in der Entenlochklamm. Die Burschen unisono: Eh, das ist ja
voll cool. Da kommen wir mit.
Sonntag früh, Treff am Bootsschuppen und alle Drei sind da. Derweil wir Boote
aufladen und die Paddelsachen zusammen suchen, versuche ich den Burschen
die Gefährlichkeit des heutigen Unternehmens zu erklären. Wir werden Leute
begleiten, die vom Paddeln und Wildwasser null Ahnung haben. Das wird oft
Platsch machen und man kennt es aus der eigenen Kajakkarriere. Man macht
dicke Backen. Weil sie als Bläser das aber besonders gut können, werden viele
kleine Luftblasen richtige Luftlöcher im Wasser ergeben. Der unaufmerksame
Kajakfahrer, der da reinfällt, verschwindet wie in einem Schwarzen Loch. Weg
ist er. Die Jungs schauen mich leicht schiefen Kopf verschmitzt grinsend an.
Ich glaub, die glauben mir das nicht. Na gut, war ja auch eine Geschichte von
„Käpt’n Blaubär“.
Angekommen in Kiefersfelden, ist schon großer Trubel an der Mündung des
Kiefernbachs. Ware Massen an Anwärtern werden eingewiesen. Platsch, auf
ruhigem Flachwasser. Und schon wieder Platsch. Louis schaut ungläubig: Die
können ja gar nichts. Die haben ja von Tuten und Blasen keine Ahnung. Das
kannst du so nicht sagen, entgegne ich. Die offenen Kanus bereiten aber auch
mir Sorgen.
Angekommen am Einstieg zur Tiroler Ache unterhalb von Kössen, wird das
Ausmaß erst richtig erkennbar. Das sind richtig viele Leute. Dazwischen wuseln
die Ansager rum, also die Leute, die vom Paddeln etwas Ahnung haben. Es
dauert schon seine Zeit, bis der Tross von geschätzt 70 Leuten los kommt. Die
Jungs warten mit mir zusammen an der ersten großen Kurve, direkt am
Eingang zur Schlucht.
Platsch. Der erste schwimmt. Jippie, es geht los. Zählt mal die Schwimmer
mit. Und Platsch, den Zweiten haut der erste Schwall aus dem Boot. Jippie-ya-
yeah! Ja Jungs, jetzt ist mal Schluss mit der Schadenfreude. Jetzt dürft ihr
aktiv werden. Los geht’s. Wenn ihr was schwimmen seht, einsammeln. So geht
es Kurve für Kurve, Schwall um Schwall immer tiefer in die Entenlochklamm.
Diese 5-Sterne Landschaft bietet genau die richtige dramatische Kulisse für
dieses Schwimmfestival. So manch Schwimmer macht nicht nur dicke Backen,
sondern hat auch riesengroße Augen. Als erfahrener Paddler betrachtet man
das sachlich: Es handelt sich um eine hochgradige Überforderung. Keine
Krankheit, eher eine durch Adrenalin vernebelte Selbsteinschätzung.
Alle die paddeln können haben mit allen die nicht paddeln können alle Paddel
voll zu tun. Jungs, gebt mal ein Zwischenergebnis. 22. Das ist schon ordentlich
und wir haben gerade die Hälfte der Strecke hinter uns. Da passiert es. Ein
offenes Kanu kentert. Aus dem vormals leichten Gefährt wird ein Frachtschiff
mit mehreren hundert Kilo Wasser drin. Das treibt in der Strömung, wie ein
Brückenpfeiler. Aber die Profis bringen den Kahn schnell an Land. Dort ist das
Kanu dank seiner riesigen Luke genauso schnell leer, wie es vollgelaufen war.
Und weiter geht’s. Platsch. 27, rufen die Jungs. Klatsch, was war das? Da hat
sich doch glatt weg jemand mit dem flach aufs Wasser geschlagenen Paddel
gerettet. Auch sowas gibt’s. Einen Höhepunkt bildet der letzte Schwall am
Ende der Schlucht. Kurz vorm Ausstieg zerlegt es noch mal einen ganzen
Schwung an Anfängern. Rasant steigt der Zähler für Kenterungen an.
Angekommen am Ausstieg. Erschöpft, aber jede Menge leuchtende Augen
unter den Bläsern. Meine Jungs sind heil angekommen. Und sie grinsen. Jungs:
Wieviel Kenterungen waren es? 36!
Dies war eine wahre Geschichte. Und was lehrt euch diese? Wenn du richtig
schwimmen lernen willst, dann geh Wildwasser paddeln. Mit null Ahnung reicht
auch die Tiroler Ache. Du wirst vielleicht nicht Weltmeister, aber du wirst um
dein Leben kraulen.
Wie ihr euch an wen wenden könnt, findet ihr alles hier auf dieser Homepage.
Kajakausflug zu den tiefen Schluchten
Italiens
Es ist Karfreitag und wir machen uns mit den Camping- und Paddelsachen auf
den Weg nach Italien. Auf der Fahrt nach Süden werden ab Reit in Winkel die
Schneeberge am Straßenrand immer höher und in Kitzbühl räumt ein
Schneepflug vor uns die Straßen. Auch schauen uns die Skifahrer, die an der
Bushaltestelle stehen und auf den Skibus warten, etwas skeptisch an, als wir mit
den Kajaks auf dem Autodach an ihnen vorbei fahren. Spätestens am
Felbertauern wo tiefster Winter herrscht, keimen ersten Zweifel auf, ob wir
nicht lieber Ski statt Kajaks einpacken hätten sollen.
Doch sobald wir den Hengstbergsattel überquert haben und wir im Piave-Tal
angekommen sind, sind die restlichen Schneemassen verschwunden. Als wir am
vereinbarten Treffpunkt am Einstieg der Piave aus dem Auto steigen empfangen
uns angenehme Temperaturen von 15°C und mit Begeisterung lassen wir die
Boote zu Wasser. Nach 14 Paddelkilometern erreichen wir beeindruckt von der
wunderschönen Landschaft den Ausstieg und genießen die letzten
Sonnenstrahlen.
Am nächsten Tag geht es an Cordevole. Als wir das Tal der Cordevole erreichen,
finden wir ein ca. 80 m breites Flussbett doch die Wassermenge reicht höchstens
zum Händewaschen. Wir fahren weiter flussaufwärts und hoffen, dass oberhalb
des Kraftwerks genügend Wasser fließt. Wir haben Glück und schon bald
befinden wir uns mit unseren Booten inmitten eines schönen Naturslaloms mit
glasklarem Wasser und runden Steinen. Spannend wird es als wir eine Klamm
erreichen, in der einige schwerere Wildwasserstellen auf uns warten. Nach einer
Besichtigung und der Auswahl geeigneter Linien fahren wir die Stellen und schon
bald erreichen wir den Klammausgang und somit den Ausstieg.
Für Ostersonntag haben wir uns eine ganz besondere Kajakfahrt ausgesucht. Wir
wollen die Mae-Schlucht paddeln. Beschreibungen wie „das Schönste und
zugleich Bedrückendste was je auf einem Fluss gesehen wurde“, „die Schlucht
ist sehr tief und sehr imposant“ oder „die Stimmung da unten muss man erlebt
haben“ lassen uns voller Vorfreude bei strahlendem Sonnenschein aufbrechen.
Als wir den Zustieg erreichen und wir von der Hängebrücke in die tief unter uns
liegende, enge Schlucht blicken, sind sich einige nicht mehr sicher, ob sie
mitpaddeln wollen. Klar ist, wenn wir erst einmal in der Schlucht sind, gibt es
kein Zurück mehr und durch die senkrechten Felswände gibt es nur den
Wasserweg aus der engen Klamm. Nach einer kurzen Besprechung beschließen
wir alle gemeinsam zu dem Abenteuer Mae-Schlucht aufzubrechen.
Mit vereinten Kräften seilen wir die Kajaks in die Schlucht ab und klettern die
150 Höhenmeter hinterher. Als wir nach 1,5 Stunden das Bachbett erreichen,
steigen wir etwas nervös in die Kajaks. Nach kurzer Fahrt kommen wir zur
ersten unfahrbaren Stelle. Die engen Durchfahrten eines Felssturzes sind mit
Baumstämmen versperrt. Indem wir eine Kette bilden, reichen wir die Boote
und Paddel über die Hindernisse und können nach dieser Stelle weiterpaddeln.
Doch nach wenigen Kurven naht die nächste unfahrbare Stelle. Eine ca. 2 m
hohe Stufe mit starkem Rücklauf müssen wir mit vereinten Kräften umheben.
Danach wird die Strömung etwas ruhiger und wir können die beeindruckenden
Felswände begutachten. Überwältigt von der teilweise keine zwei Meter breite
Klamm, paddeln wir weiter. Unzählige kleine Wasserfälle stürzen auf uns herab
und durch die überhängenden Felsen ist es zum Teil fast dunkel. Nach mehreren
Stunden staunendem Paddeln durch die Schlucht erreichen wir überglücklich
den Ausstieg. Noch am Abend am Lagerfeuer wird über die atemberaubende Mae
Befahrung diskutiert.
Am nächsten Tag müssen wir uns leider schon wieder auf den Heimweg machen,
nicht ohne auf dem Rückweg die Obere Piave zu paddeln. Nahe der
Schneegrenze steigen wir bei schönem Wetter aber kühlen Temperaturen in die
Kajaks ein. Trotz des kalten Windes genießen wir die kurze Fahrt durch die
wilden Katarakte.
Auf dem Weg nach Hause kommen wir wieder an den wartenden Skifahrern und
den schneebedeckten Bergen vorbei, müssen bei Schneesturm und rutschiger
Fahrbahn den Pass Thurn überwinden und mit eiskalten Fingern Zuhause die
Boote vom Dach laden. Doch wir sind uns alle einig, es war die Richtige
Entscheidung mit den Kajaks nach Italien zu fahren.
Sicherheitstraining
Beim Wildwasserpaddeln ist man meistens auf schnellfließenden Flüssen mit
starker Strömung unterwegs. Kommt es zu einer Kenterung ist es wichtig
Schwimmer und Material schnellstmöglich aus dem Wasser zu ziehen um
Unterkühlungen, Verletzung durch Steinkollisionen oder Verlust des Materials
zu vermeiden. Doch wie wird ein Schwimmer gerettet ohne sich selbst in
größere Gefahr zu bringen? Um diese und auch viele andere Fragen zu klären
wurde durch die Kajakabteilung des TSV Eiselfing ein professionelles
Sicherheitstraining, mit Unterstützung der Kanuschule Kitzalp, für interessierte
Vereinsmitglieder Mitte Mai durchgeführt.
Doch nicht nur spezielle Sicherungs- und Rettungstechniken sind wichtig im
Wildwasser, vor allem ist ein gute Ausrüstung entscheiden. Um das
Sicherheitsbewusstsein bzgl. des Materials zu schärfen, begann das
Sicherheitstraining mit einer Diskussionsrunde über die Vor- und Nachteile der
einzelnen Ausrüstungsgegenstände. Dabei wurde sowohl das Material am
Paddler wie etwa Schwimmweste und Helm, als auch die
Ausrüstungsgegenstände die immer im Boot mitgeführt werden sollten, wie
z.B. Erste-Hilfe-Set, angesprochen.
Nach der Einweisung an Land folgte der praktische Teil des Trainings. Zum
Einen wurde der Umgang mit Seilen, Knoten, Umlenkrollen, etc. zur Bergung
von verklemmten Personen oder Booten geübt. Um einen Flaschenzug aufbauen
zu können werden nicht viele Knoten benötigt. Die entscheidenden Handgriffe
müssen aber im Ernstfall sitzen. So wurden fleißig der Achterknoten und der
Mastwurf geknotet und mehrere Flaschenzüge aufgebaut. Als krönender
Abschluss wurde ein in der Strömung verkeilter Baumstamm durch Teamarbeit
und einem Flaschenzug an Land gezogen.
Zum Anderen wurde alles rund um das Wildwasserschwimmen und der Rettung
von Schwimmern geübt. Hierbei ist es wichtig, dass sowohl der Schwimmer, als
auch der oder die Retter sich richtig verhalten. Im Wildwasser wird
üblicherweise eine Position des Rückenschwimmens mit den Füssen
flussabwärts gewählt, da hierbei Hindernisse besser gesehen werden können
und ein Zusammenstoß mit einem Stein mit den Beinen abgedämpft werden
kann. Um dies zu Üben, durfte sich jeder Teilnehmer in die Fluten der Saalach
stürzen.
Für den Retter ist das wichtigste Utensil der Wurfsack. Dies ist ein Sack in dem
ca. 20 m Seil gestopft sind und durch verschiedene Wurfteckniken wickelt sich
das Seil ab und ein Schwimmer kann mit dem Seil an Land gezogen werden.
Damit ein Schwimmer, der sich durch die Strömung fortlaufend weiterbewegt,
auch sicher mit dem Wurfsack getroffen wird, ist regelmäßiges Training
erforderlich. Neben dem Wurfsackwerfen wurde die Springersicherung geübt.
Hierbei springt ein angeseilter Paddler in den Fluss um Schwimmer und / oder
Material zu fassen und dann von den Kollegen mit dem Seil ans sichere Ufer zu
ziehen.
Bei allen Sicherungs-, Rettung- und Bergungstechniken ist es wichtig, dass
diese immer geübt werden, damit im entscheidenden Moment schnell geholfen
werden kann. Aus diesem Grund wird von der Kajakabteilung regelmäßig ein
Sicherheitstraining angeboten, bei dem die Beteiligung immer sehr hoch ist.
Als Abschluss des sehr erfolgreichen Sicherheitstrainings folgte eine
gemeinsame Kajakfahrt auf der Slalomstrecke der Saalach, bei der zum Glück
keine Rettungstechniken benötigt wurden.
Anpaddeln auf der Attel
Am Samstag fand traditionell unser Anpaddeln auf der Attel statt. Bei 6°C und
kaltem Ostwind fanden sich dieses Jahr nur 6 tapfere Paddler (5 EKC´ler und 1
Gast vom KKR) in Pfaffing am Einstieg der 5 km langen Strecke ein. Mutig
stürzten sie sich in die Attel und fuhren in die Waldschlucht ein. Im Bachbett
lagen sehr viele Bäume und man musste immer auf der Hut vor unerwarteten
Hindernissen sein. Doch meistens konnten die Baumleichen slalomartig
umfahren werden.
Ein größerer Baum konnte jedoch nicht so einfach passiert werden. So wurde
kurzerhand die Säge ausgepackt und ein Weg frei geschnitten. Ansonsten
schlängelt sich Attel gemütlich Kurve um Kurve Richtung Zellerreit zum
Ausstieg. Dieser wurde nach 1,5 Stunden erreicht. Hungrig ging es anschließend
in die Wirtschaft nach Ramerberg und da gesellten sich auch weiter EKC´ler
dazu, die zumindest das Essen und den Kuchen nicht verpassen wollten.
Vater- und Muttertags- (und auch alle anderen)
Ausflug nach Wildalpen
Bei gutem Wetter zum verlängertem Wochenenende an Christi Himmelfahrt,
fanden sich so einige Paddler im steirischen Wildalpen ein. Neben dem EKC
waren noch Vereine von Burghausen, Kiefersfelden, Rosenheim, München,
Salzburg und viele mehr unterwegs und so gab es teilweise auf der Salza eine
nicht endend wollende Paddlerkette. Doch dank der vielen
Paddelmöglichkeiten auf der verschiedenen Flüsse kam jeder voll auf seine
Kosten und ein kurzzeitiger Paddlerstau war eher beeindruckend.
Dank der starken Regenfälle ein paar Tage zuvor, führt die Salza einen sehr
schönen Wasserstand und jeden Abend konnte der Hinterwildalpenbach mit
seinen ca. 70 Stufen als Feierabendfahrt gepaddelt werden. Auch konnte eine
Fahrt auf der Lassing gemacht werden.
Nach dem leckeren und reichlichen Essen wie Andis rießen Fleischpflanzerl
oder Kartoffelsuppe wurden die Tage mit Lagerfeuer und Gitarrenmusik
aufgeklungen. Und wem es zu kalt war, der konnte sich im Hot-Pool der
Kajakabteilung des SV Wacker Burghausen aufwärmen.
SUPs im EKC
Der "Osterhase" war fleißig und wir haben jetzt 2 Stand-UP-Paddles
Ausrüstungen im EKC.
Wir haben ein NRS quiver 10.2 und NRS quiver 9.8 inkl. je 2x Finnen, Leash,
Paddel, Tasche, Luftpumpe und Reperaturset, sowie eine Aufbauanleitung.
Vatertagsausflug mit den SUPs
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute am Vatertag waren wir mit den SUP’s auf der Tiroler Ache unterwegs.
Da ja leider die Grenzen noch gesperrt sind, sind wir am eigentlichen Ausstieg der
Tiroler Ache in Schleching eingestiegen und sind die wunderschön landschaftlich
gelegene Strecke bis Marquartstein gefahren.
Das Wetter hat super mitgespielt, was die Fahrt entlang der schön bewachsenen
Flussufer sehr angenehm machte.
Das Fahren mit den SUP´s macht wirklich großen Spaß, gerade weil man sich an
das Gleichgewicht halten, Kanten und Kehrwasser fahren neu gewöhnen und
hineinfinden muss.
Das macht diese Strecke mit einigen kleinen Wellen, Strömen und guten
Kehrwassern zum Üben sehr interessant und anspruchsvoll.
So machten wir auch einige „Sparifankerl“ mit den Boards um ein gutes Gefühl zu
bekommen und einfach auszutesten.
Hier ist es im Vergleich zum Kajak unkomplizierter mal ins Wasser zu fallen.
Nach einer kurzweiligen ca. 2 ½ stündigen- Fahrt erreichten wir den Ausstieg nach
der Brücke bei dem schönen Sandstrand in Marquartstein.
Quirin
Mit den SUPs auf der Mangfall
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute waren wir mit den SUP’s auf der traumhaften Mangfall von Maxmühle
(Weyarn) bis Westerham unterwegs, Wasser hätte etwas mehr sein können, aber
es hat grad so gereicht. Zu unserem Glück spielte auch das Wetter mit.
Nach kurzem Warmpaddeln ging es auch gleich mit der 2 Meter hohen Rutsche
und ein paar kleineren Passagen los, die wir beide recht gut im Knien oder auch
stehend gemeistert haben. In der eindrucksvollen Waldschlucht der Mangfall
könnte man meinen, man befindet sich irgendwo im tiefsten Urwald weit weg von
jeglicher Zivilisation. Aber der Eindruck täuscht, ein Weg führt direkt neben dem
malerischen Bach entlang und man hört immer wieder die erstaunten Rufe vom
Ufer „ Uiii schau moi do‘‘ oder andere Rufe wie „ Hey cool, des wui i a moi
macha‘‘.
Nach dem etwas ruhigeren Teil in der Waldschlucht wird es wieder sportlich mit
einem Slalomparcour, höheren Wellen und Stufen. Von Stelle zu Stelle wurden wir
auf den Stand Up Paddelboards immer sicherer und mutiger. Bei dem schönen
Wetter machte es uns nichts aus, mal Baden zu gehen, ganz im Gegenteil.
Nach fast 3 Stunden genussvollem, landschaftlich wie Wildwasser schönstem
SUP’en, sind wir am Ausstieg mit einigen lustigen Momenten angekommen,
obwohl wir die Strecke schon oft mit unseren Kajaks befahren sind und sehr gut
kennen, ist es eine neue Herausforderung für uns gewesen.
Johannes
Jugendcamp 2020
Bericht Kajakjugendcamp 25.07. – 01.08.2020 in Landeck
Mit dabei: Angela, Resi, Andi, Lukas, Quirin
Samstag:
Treffpunkt für das diesjährige Jugendcamp war um 10 Uhr bei der Kajakgarage
in Eiselfing.
Erstmals seit 2015 hieß unser Zielort nicht Soca, sondern Landeck. Wir freuten
uns alle schon endlich wieder ins Boot zu steigen.
Auch dass wir dieses Jahr das Camp an einem anderen Ort hatten, freute
besonders Lukas und mich, denn so konnten wir die ganze Woche über für uns
einige Erstbefahrungen paddeln.
Zum Paddeln stand für den heutigen ersten Tag die Brandenberger Ache in
Kramsach an, die genau auf unserem Weg nach Landeck liegt.
Zuerst fuhren wir den unteren Abschnitt Saugraben bis Mariathal. Als zweite
Etappe fuhren wir Flussaufwärts und paddelten die Pinegger Strecke mit der
landschaftlich wunderbaren Klamm.
Nach dem Paddeln fuhren wir hoch zum Kaiserhaus und wanderten durch die
Kaiserklamm.
Da das fürs Abendessen eigentlich vorgesehene Wirtshaus Kaiserhaus bereits
geschlossen hatte, entschieden wir uns wieder bis zum Ausstieg der
Saugrabenstrecke nach Mariathal zu fahren und dort bei der Wirtschaft direkt
an der Ache im Biergarten zu Essen.
Weil es für dieses Abend schon zu spät war zum Campingplatz nach Landeck zu
fahren, übernachteten wir auf einem Wohnmobilstellplatz und Parkplatz zur
Klamm in Kundl.
Sonntag:
An diesem Morgen regnete es und auch deshalb brachen wir nach dem
Frühstück in Resi´s Wohnwagen zügig auf, um nach Innsbruck zu fahren.
Als wir dort Wasserstand und Ausstieg der heutigen Befahrung
ausgekundschaftet haben, ging es über die alte Brennerstraße hoch zum
Einstieg der Sill. Das Wetter war jetzt viel besser als noch am Morgen und wir
freuten uns schon auf den landschaftlich herrlich gelegenen Bachlauf der Sill.
Obwohl der Wasserstand grenzwertig war, machte das paddeln viel Spaß und
war für alle eine Herausforderung :-) .
Nach dem paddeln der Sill stellten wir fest, dass es noch nicht spät war und
deswegen fuhren wir die auch auf unserem Weg zum Camp liegende
Imsterschlucht. Wir paddelten den Inn mit genau richtigem Wasserstand von
Imst bis Haiming.
Vom Ausstieg in Haiming aus war es nicht mehr weit bis zum Campingplatz
Riffler in Landeck.
Gleich angekommen machten wir uns gleich an den Campaufbau, schließlich
hatten wir von zweimal paddeln viel Hunger und wollten schnellstmöglich mit
dem Kochen beginnen. Unser Platz lag sehr schön gelegen, direkt am Ufer der
Sanna und wir hatten perfekt Platz für den Wohnwagen, einem Zelt und für
Andis Bus, der am Dienstag kommen sollte.
Montag:
Am ersten Paddeltag in Landeck vom Camp aus fuhren wir nach dem Frühstück
nach Tösens um dort am Inn die Tösener Strecke zu fahren.
Auch diese Strecke fuhren Lukas und ich das erste mal und es macht sehr viel
Spaß den Inn bei Wuchtwasser zu befahren.
Als wir am frühen Nachmittag wieder zurück am Camp waren, fuhren Lukas
und ich mit dem Bus direkt vom Campingplatz aus über das Ortszentrum von
Landeck nach Zams. Dort fuhren wir mit der Venet Bergbahn hoch bis zur
Bergstation. Von dort hatten wir einen tollen Blick über das Inntal, Zams und
Landeck.
Durch eine Tirol-Card, die man am Campingplatz erhält, sind öffentliche
Verkehrsmittel sowie einige Eintritte und die Fahrt mit der Bergbahn für die
gesamte Urlaubswoche kostenlos. Also auch eine super Gelegenheit um nach
dem Paddeln noch einen kleinen Ausflug zu starten.
Am Abend grillten wir.
Dienstag:
Heute fuhren wir die Sanna. Einstieg war am Ursprung der Sanna, wo Rosanna
und Trisanna münden.
Auch heute hatten wir bestes Wetter und eine tolle Wasserfarbe bei gut
fahrbarem Pegel. Die Sanna ist ein toll zu fahrender Wildwasserbach, der
anspruchsvoll ist und man gleichzeitig auch super genießen kann. Beim
Ausstieg konnten wir direkt am Campingplatz anlegen und mussten nur wenige
Meter zu unserem Quartier gehen.
Aufgrund des Ausstieges direkt am Camp war es zeitlich auch wieder sehr früh.
Und so fuhren wir nach einer kurzen Brotzeit wieder mit dem Auto los um zum
einen die Rosanna und zum anderen die Trisanna zu besichtigen und deren
Wasserstand und mögliche Aus- und Einstiege auszukundschaften. Für die
Besichtigung der Rosanna fuhren wir Richtung Vorarlberg bis St. Anton am
Arlberg. Für die Trisannna fuhren wir über See und Kapl bis kurz vor Ischgl.
Mit Andi war ausgemacht, dass er heute kommt und wir am Mittwoch einen
Klettersteig gehen wollen.
Deswegen haben wir uns am Spätnachmittag in Zams getroffen um dort den
Klettersteig „Galugg“ als Übung für morgen zusammen zu gehen.
Der Steig war super, 5 min zum Einstieg, anspruchsvolle Schwierigkeit aber
nicht schwer und toller Blick über Zams bis nach Landeck. Wir alle freuten uns
schon auf den eigentlichen Steig morgen.
Zum Abendessen am Camp gab es Resis legendären Spaghetti.
Mittwoch:
Heute fuhren wir nochmal die Imsterschlucht von Imst bis Haiming. Das bot
sich eh an, weil wir vom Ausstieg in Haiming direkt zum Klettersteig an der
„Geierwand“ gehen konnten.
Das paddeln war super. Leicht mehr Wasser als am Sonntag und somit sehr
schön schnell zu fahren.
Nach dem umziehen machten wir uns auf den Weg zum Steig. Er hatte eine
wunderschöne Aussicht und wie die ganze Woche bisher, hatten wir top Wetter.
Highlights im Steig waren außerdem eine Parkbank in der Felswand und eine
Seilbrücke. Über einen steilen Abstieg gings wieder zurück zum Parkplatz und
dann zum Camp. Abendessen, Cilli con Carne, 1. Klasse.
Donnerstag:
Heute stand die bereits besichtigte Trisanna auf dem Programm. Wegen einer
Baustelle konnten wir nicht vom eigentlichen Einstieg starten und so setzten
wir in Kapl ein.
Wieder einmal hatten wir einen Traumtag erwischt, wo das Paddeln echt
besonders Spaß macht.
Wir fuhren den „Sägewerk-Katarakt“ und kurz vorm Ausstieg den Katarakt in
See.
Da heute einer der heißesten Tage war und wir noch für den Nachmittag
reichlich Zeit hatten, entschlossen wir uns die „Zammer Lochputzklamm“ in
Zams zu besichtigen, die durch unsere Tirol-Card ebenso kostenfrei war. Die
Wege über die Wasserfälle und an den Wänden entlang waren beeindruckend
und der Nebel der Fälle sowie ein Teilstück des Weges durch einen
Bergbaustollen stellten zudem eine super „Klimaanlage“ her.
Da wir noch immer motiviert waren etwas zu unternehmen entschieden wir
spontan auf dem Nachhause Weg nochmal den Galuggklettersteig zu gehen, wo
wir bereits auch schon am Dienstag waren. Diesmal war die brennende
anstehende Sonne die größte Anstrengung im Steig und wir waren froh, als wir
oben im Schatten ankamen und uns Angela mit dem Auto vom Abstiegsweg
abholte.
Freitag:
Am letzten vollen Tag unserer Woche, beschlossen wir nochmal die
Tösenerstrecke am Inn zu paddeln und danach wieder einen Klettersteig zu
gehen, da das uns allen so großen Spaß machte und Lukas sein gestern in
Landeck gekauftes neues Klettersteig-Set ausprobieren wollte.
Auch heute hatte der Inn einen Tick mehr Wasser als bei den Fahrten zuvor. So
nahmen wir die ein oder andere Watschen der Wellen als angenehmen
Erfrischung hin, denn auch heute hatte es deutlich über 30 Grad.
Schon kurz vor dem Ausstieg in Prutz konnten wir die Felswand mit einer Burg
erkennen, durch die unser Klettersteig gehen sollte.
Mit dem Auto konnte man bis zu dem kleine Dorf Ladis hinauffahren wo ein
schöner See und die Burg Laudeck mit der Klettersteigfelswand lag.
Auch dieser Steig machte uns viel Spaß, war toll gelegen und war aufgrund der
Hitze wieder sehr anstrengend.
Am letzten Abend grillten wir nochmal.
Samstag:
Heute war auch leider schon unser letzter Tag. Eigentlich war noch geplant
nochmal die Sanna zu fahren oder wieder einen Klettersteig zu gehen.
Aber dann entschlossen wir uns doch gleich das Camp zusammenzupacken und
etwas früher nach Hause zu fahren.
Vielen Dank für die tolle Woche, hat uns allen richtig gut gefallen
Quirin Stangassinger
Outdoor- und Kulturerlebnisse in Zeiten von Corona
Nicht nur die Befahrung von schwerem Wildwasser ist ein Ziel des EKC sondern
auch Gepäckfahrten mit Lagerfeuerromantik und kulturellen Highlights.
So trafen sich 7 EKC-Mitglieder am Freitag, den 26.06.2020 im
norditalienischen Belluno mit ihren schwimmenden Untersätzen. Boote
abladen, letzte Einkäufe erledigen, Gepäck verstauen und gegen 15:00 Uhr
unter den neugierigen Blicken der örtlichen Jugend schließlich ablegen. Die
Piave ist technisch eher leicht, aber dennoch kein reiner Anfängerbach.
Baumleichen im Stromzug und Verzweigungen machen Aufmerksamkeit, eine
sorgfältige Routenwahl und Bootsbeherrschung notwendig. Obwohl die Piave
durch ein dicht besiedeltes und hochindustrialisiertes Gebiet fließt, hat man
auf dem Wasser häufig das Gefühl, weitab von allen menschlichen
Ansiedelungen unterwegs zu sein. Damit war es auch ein leichtes, auf einer
Kiesbank gegen 18.00 Uhr einen geeigneten Platz für das Nachtlager zu finden.
Zelte aufbauen, etwas baden, kochen und schließlich am Lagerfeuer die
Weinflasche kreisen lassen, gehört zu den Routinen einer solchen
Gepäckwanderfahrt.
Bei strahlendem Wetter stand kurz nach dem Start am nächsten Morgen die
erste Herausforderung mit der Umtragung des Wehrs von Busche auf dem
Programm. Über die Deichkrone und unter den Blicken der örtlichen
Carabinieri seilten wir die Boote gemeinsam ins Unterwasser. Den Erfolg
feierten wir in einem nahen Cafe mit einem Cappuccino, ehe wir die Fahrt
fortsetzten. Es folgte eine landschaftlich wunderschöne Durchbruchstrecke
der letzten Bergrücken der Südabdachung der Alpen. Allerdings machte sich
jetzt die Ableitung von Wasser am letzten Wehr unangenehm bemerkbar. Ab
und zu war Aussteigen angesagt, um die Boote über Stellen mit flachem
Wasser zu treideln. Am späteren Nachmittag war die Umtragung des Wehres
von Fener nochmal eine schweißtreibende Angelegenheit, die gemeinsames
Anpacken notwendig machte. Leider sind die Wehre an der Piave alles andere
als paddlerfreundlich gestaltet und verlangen unerquickliche Tragepassagen.
Dafür kam das im Oberlauf abgezweigte Wasser wieder hinzu und so ging die
Fahrt flott weiter ehe wir wieder mit einem schönen Lageplatz belohnt
wurden. Abendroutine wie gehabt: Zelt aufbauen, baden, kochen, Lagerfeuer,
Weinflasche...!
Am nächsten Morgen, es war wieder strahlender Sonnenschein, waren die
Boote schnell beladen und es ging weiter flussab. Die Piave lässt zunehmend
die Berge hinter sich und tritt in die norditalienische Tiefebene. Immer wieder
passierten wir jetzt Badende, die an diesem heißen Sommersonntag in den
kühlen und klaren Fluten der Piave Abkühlung und Entspannung suchten.
Nochmal für Spannung sorgte eine kleine, sich über die gesamte Flussbreite
erstreckende Stufe. Insbesondere die Besatzungen der empfindlicheren Boote
suchten hektisch nach der besten Durchfahrt, um ihre schwer beladenen
Gefährte unbeschädigt hindurch zu manövrieren. Dagegen beim Wehr von
Battaglia war die Suche nach einer Durchfahrt ergebnislos. Also wieder,
Entladen und über Felsen umtragen bei größter Mittagshitze. Eine
schweißtreibende Aufgabe. Mittlerweile in der Ebene angekommen, zeigten
sich jetzt mehr und mehr Anzeichen von Besiedelungen, wie Häuser und
Brücken. Unter einer solchen war nochmals ein Blockwurfwehr zu überwinden,
ehe wir die abendliche Suche nach einem geeigneten Lagerplatz beginnen
konnten. Die Wahl fiel auf ein schönes kiesiges Hochufer mit guter Aussicht
und Platz für vier Zelte. Abendroutine mit Lagerfeuer und vermutlich auch mit
Weinflasche.
Der nächste Morgen brachte eine Piave, die jetzt schon deutlich träger in
ihrem breiten Bett durch die Ebene mäanderte. Dichte Wälder an den Rändern
ließen ein Gefühl von südamerikanischem Dschungel aufkommen. In Ponte di
Piave trennte sich die Gruppe. Der größere Teil trat mit dem nachgeholten
PKW die Rückreise an und zwei wackere Streiter setzten die Fahrt in einem
Faltboot mit dem Ziel Venedig fort.
Ab hier floss die Piave durch dichte Auwälder mit kaum noch wahrnehmbarer
Strömung. Nach einer Rast in Noventa di Piave setzten wir die Fahrt zur
Schleuse Intestadura fort, wo wir in das Flussbett des Piave Vecchia
wechselten. Müde von der mittlerweile notwendigen Paddelei beschlossen wir
auf dem aufgegebenen Schleusengelände unsere Zelte aufzuschlagen und die
Nacht zu verbringen. Die Abendroutine wich insofern ab, als dass wir das
Abendessen in einer nahen Osteria einnahmen und die Wein- durch eine
(möglicherweise auch mehrere) Bierflasche(n) ersetzten.
Wieder näher an der Zivilisation war die Nacht durch Verkehrslärm gestört.
Morgens folgten wir dem weiteren Verlauf des Piave Vecchia durch
landwirtschaftlich genutzte Felder und kleine Ortschaften bis zur Mündung in
den Fiume Sile. Hier paddelten wir in brütender Hitze bis nach Jesolo, wo wir
eine Mittagsrast einlegten, um uns die Beine zu vertreten und mit Kaffee und
Sandwich zu stärken. Jesolo, sonst ein Inbegriff des Massen-Badetourismus,
machte einen eher ruhigen Eindruck auf uns. Ab hier nahmen wir dann den
letzten Abschnitt nach Venedig unter den Kiel. Vorbei an zahlreichen
Hebenetzen zum Fischfang erreichten wir kurz vor der Mündung in die Adria
die Schleuse zum Canale Casson, welcher eine Verbindung in die Lagune von
Venedig herstellt. Am Schleusentor waren diverse Telefonnummern zum
Anmelden angeschrieben, jedoch scheiterte jede Kontaktaufnahme. Plötzlich
öffneten sich wie von Geisterhand die Tore und ein Motorboot verließ die
Schleuse. Trotz roter Ampel fuhren wir in die Schleusenkammer, darauf
hoffend, dass uns schon jemand Wohlwollendes über die zahlreichen
angebrachten Überwachungskameras beobachten werde. Tatsächlich schloss
sich das Tor hinter uns. Auf letzter Sekunde schiffte auch noch ein Schwan ein.
Es sah aus, als wenn er der Vollprofi beim Schleusen ist. Nach kurzer Zeit des
Pegelausgleichs öffnete sich das Ausfahrtstor und entließ uns in den Canale
Casson. Was folgte, waren lange Stunden des Paddelns in der Lagune von
Venedig mit dem Ziel Punta Sabbioni. Die einsetzende Flut machte sich
bemerkbar und erschwerte unser Vorwärtskommen genauso, wie Wellenschlag
von den jetzt zahlreichen Motorbooten. Verlässt man die Fahrtrinne um nur
wenige Meter, bleibt man selbst mit einem Faltboot im Schlick stecken. Wir
hatten Ebbe. Nach einem langen Paddeltag kamen wir erschöpft in Punta
Sabbioni an und setzten unser Boot in einer Baustelle am nahen Campingplatz
aus. Einige wichtig tuende Bauleiter ließen ihren Ärger darüber erkennen und
drohten mit der Polizei. Diese Baustelle gehört zum MOSE-Projekt, welche
Venedig vor Hochwasser schützen soll. Ganz schnell verließen wir das Gelände
und quartierten uns im nahen Campingplatz ein. Nach einer erfrischenden
Dusche ging es mit der Fähre noch zum Markusplatz, der uns mit
beeindruckender Leere empfing. Kein Kreuzfahrtschiff weit und breit. So
erlebten wir ein Venedig, wie es in den letzten Jahrzehnten nur selten zu
erleben war.
Während ich am nächsten Tag die Rückreise antrat, verbrachte mein
Mitstreiter Kasi noch zwei weitere Nächte in Venedig und lief schließlich auf
eigenem Kiel den Bahnhof Santa Lucia in Venedig an. Dort baute er sein
Faltboot ab, durfte sich auch noch freundlich mit der Wasserpolizei
unterhalten und trat schließlich die Heimreise mit dem fast leeren Nachtzug
an.
Fazit: Eine gelungene, coole Tour die sehr abwechslungsreich war. Start in den
Bergen von Belluno, Durchbruch durch die letzten Höhenrücken, Eintritt in die
norditalienische Tiefebene, durch verschlungene Wasserwege in die Lagune
von Venedig und als krönendes Highlight ein menschenleeres Venedig.
Von Belluno bis Ponte de Piave waren es 105 Paddelkilometer (Fahrtdauer von
Freitagnachmittag bis Montagmittag) und weiter bis Venedig dann noch ca.
40km (2 Tage).
Danke an die Mitpaddler und an Sigi für die hervorragende Organisation.
Und wenn Kasi es mit dem Videoschnitt schafft, dann kann man im November
beim Filmabend der Kajakabteilung die ganze Tour in Farbe und Ton nochmal
miterleben.
Thomas Götz
Jugendcamp 2021
Bericht Kajakjugendcamp 31.07. – 06.08.2020 in Landeck/Tirol
Mit dabei: Angela, Resi, Lukas, Quirin
Samstag:
Hinfahrt zum diesjährigen Kajakcamp über Kössen bis nach St. Johann. Dort
trafen wir uns am Ausstieg. Wir paddelten die Kirchberger Ache von Kirchberg bis
St. Johann.
Am Abend gingen wir bei einem Restaurant Nahe des Einstieges in Kirchberg zum
Essen. Bevor wir zu unserem Schlafplatz in Rattenburg (kurz vor Kramsach) fuhren,
waren wir in der Gastwirtschaft Kegeln, da es stark regnete.
Sonntag:
Auf der Strecke nach Landeck fuhren wir nach dem Frühstück wie im letzten Jahr,
am zweiten Paddeltag, die Imster Schlucht des Inns von Imst bis Haiming. Auf dem
Hinweg besichtigen wir noch die Sill in Innsbruck bei Hochwasser.
Bei einem guten Mittelwasser auf dem Inn machte das Wuchtwasserpaddeln
besonders Spaß und wir hatten die knapp 16 km schnell absolviert.
Danach furhen wir den Reststrecke bis nach Landeck zu unserem Campingsplatz
Riffler, direkt an der Sanna. Bei leichtem Regen bauten wir unser Camp auf
machten das Abendessen.
Am Abend machten Lukas un ich einen kurzen Spaziergang an der Sanna entlang
Richtung Landeck.
Montag:
Am ersten Paddeltag von Landeck aus, furhen wir nach dem Frühstück in das
Stanzertal bis nach St. Anton am Arlberg. Wir paddelten von dort aus die Rosanna
bis Schnann.
Wieder im Camp machtn wir nach dem Abendessen einen Filmabend und schauten
den Film der letzjährigen Landeckwoche von Angela an.
Dienstag:
Heute am Morgen schien endlich mal die Sonne. Wir fuhren los um wieder die
Rosann zu fahren, aber dieses mal die Wolfsschlucht, die wir bereits gestern bei
der Rückfahrt besichtigt hatten.
Da es nur eine kurze Paddelstrecke war, saßen wir bereits Mittag schon wieder am
Camp zur Brotzeit. Das Wetter war immer noch sonnig und deshalb fuhren wir
anschließend nach Zams um mit der Venetbahn auf den Berg zu fahren. Oben
hatten wir einen großartigen Ausblick über das Inntal rund um Landeck. Wir fuhren
auch mit einer super Sommerrodelbahn direkt an der Bergstation, das hat richtig
Spaß gemacht mit so hoher Geschwindigkeit und dem tollen Ausblick oben am
Berg zu fahren.
Danach waren wir im Bistro der Bergstation und wanderten einen kurzen Rundweg
nahe der Bergstation mit einigen Stationen, u.a. einigen Panoramatafeln und einer
Kaplle.
Mittwoch:
An diesem Morgen machten wir uns auf ins Paznauental. Nach Besichtigung des
Ausstiegskataraktes mit den See-Stufen fuhren wir zum Einstieg oberhalb von
Kappl. Wir paddelten die Trisanna von dort bis nach See mit unteranderem dem
Sägewerkskatarakt und vielen weiteren spaßigen Stellen bei diesem höheren
Wasserstand.
Nach dem Abendessen am Campingplatz war ich mit Lukas nochmal in den Gassen
der Innenstadt von Landeck und danach schauten wir im Wohnwagen die
Kajakbilder und weitere Kajakfilme an, da es den ganzen Abend regnete und
draußen ziemlich ungemütlich geworden ist.
Donnerstag:
Heute stand für uns wieder einmal die Rosanna auf dem Programm. Wir paddelten
die gleiche Strecke wie am Montag, von St. Anton bis Schnann. Durch den
Dauerregen der gesamten Nacht, hatte es einen deutlich höheren Wasserstand und
über die gesamte Strecke war es richtig schön zu fahren, deshalb nannten wir auch
die heutige Fahrt “Rosanna Grande” :-)
Beim Zurückfahren machtn wir einen Abstecher nach Tösens zum Besichtigen der
Stellen bei dem vielen Wasser.
Nach dem Abendessen fuhr Resi, Lukus und mich zum Hotel Mozart in Landeck.
Wir hatten uns dort für heute Abend Sauna und Hallenbad reserviert.
Freitag:
Und schon war heute wieder der Tag des Camp-Abbaus gekommen. Nachdem es
geschafft war und wir alles einigermaßen trocken verstaut hatten, machten wir
uns auf zum abschließendem Paddeln. Wir fuhren zum Ursprung der Sanna und
paddelten bis zur Mündung in den Inn, nach vom Camp Riffler.
Nach dem Brotzeit machen am Ausstieg fuhren wir wieder über die Inntalautobahn
über Innsbruck und Kufstein nach Hause.
War wieder eine tolle Woche zusammen mit super Paddeltag.
Danke!
Quirin Stangassinger